Dienstag, 11. September 2012

schwarze null, schuldenbremse...heemotlandi

radio hören ist irgendwie auch ein alptraum: schuldenbremse, demokratieferstigkeit, angepasstheit, haushaltsentwurf.... nö, lieber:

Samstag, 8. September 2012

wir sind wieder vollzählig

abends:

Max, unser erschossener Kater fehlt uns immer noch sehr und eigentlich wollte ich auch gar nicht wieder diese Verantwortung eingehen, hier auch noch Katzen-Freigänger zu beherbergen, aber... Da sind die vielen, zwar niedlichen Mäuse und ich, die keine Fallen aufstellen will, aber eben auch keine Mäuse an unserer Hausdämmung brauchen kann. Und sieh da, es waren zwei 7jährige Geschwister Kater/Katze abzugeben, die wegen komischer Nachbarn nicht mehr Freigänger sein sollen. Noch dazu wohnen die "bisheuteBesitzer" von "Dicker" und "Dicke" (über eine Namensänderung bin ich mir noch nicht im Klaren) nicht weit von uns entfernt, insofern passte alles und nun sind wir also zu viert. Tara freut sich am meisten über die getigerten Mitbewohner, sie war wirklich ganz aufgeregt und entzückt und jetzt schlafen alle an ihren selbstgewählten Plätzen, ich kann mich nachher noch "Walden" von H.D. Thoreau widmen und wünsche allen den Genuss solcher friedlichen Abende...

Donnerstag, 6. September 2012

back in town

Nach monatelangen Abstechern in die Welt der Alpendogs und Kuhhirten - wir sind zurück in Genshagen/Berlin.
oder, für alle, die kein Flash haben (wollen): https://picasaweb.google.com/112439585326272514748/Timecomesandgoes?authuser=0&feat=directlink

Da ich mich in der Schweiz etwas intensiver mit Jägern, der Jagd (Lobby) und ihrer Geschichte (vor allem mit dem Buch von Georg Meister "Tatort Wald" befasst habe, den Konsequenzen, die das menschliche Herrschaftsgebahren nicht nur Wolf, Luchs und Bär - sondern eben auch dem Wald (Rotwildverbiss) antut - - deshalb melde ich mich gleich einmal mit dem Zitat einer interessanten veröffentlichung zum Thema zurück: 

"Die Jagd verändert die charakterliche Veranlagung von Hirschen Mutige Hirsche sind ein leichtes Ziel – schüchterne entgehen den Jägern dagegen häufiger und geben diese Charaktereigenschaft an ihre Nachkommen weiter. Nach diesem Prinzip beeinflusst der Mensch offenbar die Verteilung von Persönlichkeitsmerkmalen bei Wapiti-Hirschen in Nordamerika, berichten kanadische Forscher. Sie konnten zeigen, dass Tiere, die sich wenig bewegen und Waldlichtungen meiden, während der Jagdsaison die besten Überlebenschancen haben. Dieses Verhalten sei nicht erlernt, sondern ergebe sich aus der persönlichen Veranlagung jedes einzelnen Tieres, sagen die Forscher um Simone Ciuti von der University of Alberta.

Raubtiere beeinflussen die Eigenschaften ihrer Beutetiere – dieses Grundprinzip der Evolution gilt auch für die Jagd durch den Menschen. Bislang waren in diesem Zusammenhang aber nur Beeinflussungen körperlicher Eigenschaften belegt. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist der Elefant: Tiere ohne Stoßzähne blieben von der Jagd verschont, so dass sich die entsprechende Genmutation in einigen heutigen Elefantenpopulationen durchgesetzt hat. Ähnlich wie körperliche Eigenschaften sind allerdings auch einige Charakterzüge von Tieren genetisch verankert und können an Folgegenerationen weitergegeben werden. Die aktuelle Studie belegt nun erstmals den Einfluss der Jagd auf diesen Aspekt tierischen Verhaltens.


Die Forscher führten die Studie an Wapitis (Cervus canadensis) durch, den nordamerikanischen Verwandten der europäischen Rothirsche. Sie statteten 122 männliche und weibliche Tiere der nördlichen Rocky Mountains mit GPS-Sendern aus, um ihre Bewegungen durch Satelliten-Überwachung erfassen zu können. Die Daten zeigten dabei, wie schnell und weit sich ein Tier bewegte und ob es sich auf offenen Grasflächen oder im Unterholz aufhielt. Diese Informationen konnten die Forscher dann am Ende der Jagdsaison mit dem Überlebenserfolg der Tiere in Verbindung setzen.

Die Auswertungen ergaben, dass sich Wapitis in zwei Grundcharaktere einteilen lassen: Die sogenannten „Renner“ nutzen gern offene Lichtungen und verlassen sich bei Gefahr auf ihre scharfen Augen und rennen davon. Die „Verstecker“ begeben sich dagegen selten hervor, sondern bleiben lieber in der Deckung und tauchen unter, wenn Gefahr droht. Diese beiden grundlegenden Verhaltensmuster zeigten die Tiere auch vor der Jagdsaison. Die Forscher schließen daraus, dass es sich um eine Veranlagung handelt und nicht um erlerntes Verhalten.

Die Strategie der „Renner“ war vermutlich über einen langen Zeitraum der Entwicklungsgeschichte der Hirsche durchaus erfolgreich: Durch Flucht konnten sie sich nicht nur Raubtieren wie Wölfen, sondern auch der Reichweite von Speeren oder Pfeilen entziehen. Doch im Zeitalter der Schusswaffen schwindet dieser Vorteil: Den Auswertungen der Forscher zufolge ist die Versteck-Taktik nun die deutlich erfolgreichere. Vermutlich wird sich deshalb der schüchterne Grundcharakter in der Wapiti-Population noch mehr durchsetzen, sagen Simone Ciuti und seine Kollegen."

Simone Ciuti (University of Albertaet) al.: Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences, doi/10.1098/rspb.2012.1483

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